Frau Perchta

Frau Perchta – Hüterin zwischen Licht und Schatten
Frau Perchta – sie verkörpert den ewigen Kampf der Gegensätze: Gut und Böse, Licht und Dunkel, Hoffnung und Furcht. Sie ist die geheimnisvolle Grenzgängerin zwischen Himmel und Hölle – und der Spiegel der menschlichen Seele.

Inmitten der dunklen Rauhnächte formieren sich die Schiachen sternförmig um sie, um sie zu ehren. Mit ihren Stecken berühren sie ehrfürchtig die knieende, doppelseitige Gestalt: eine Maske mit zwei Gesichtern – eines schaurig, umgeben von lodernden Flammen der Unterwelt, das andere hell, vom goldenen Schein der Sonne umrahmt.

Ihr langes, weißes Gewand ist durchzogen von kräftig roten Mustern – Symbol für Feuer oder Blut, für Zerstörung und neues Leben zugleich. Ein Anblick, der Ehrfurcht einflößt und fasziniert.

Schon in germanischer Zeit galt Frau Perchta als mächtige Figur – ein weibliches Pendant zum römischen Janus, dem Gott der Übergänge. Für die Bergleute stand sie sinnbildlich für den schmalen Grat zwischen Angst und Hoffnung – und für das ersehnte Licht, das nach der dunklen Zeit zurückkehrt.

Heute ist die Penzberger Perchta das Herzstück des Vereins – eine aufwändig gestaltete Maske voller Ausdruck und Symbolik. Sie vereint Vergangenheit und Gegenwart, Mythos und Handwerk – und zieht jedes Jahr aufs Neue die Menschen in ihren Bann.

Frau Perchta – Die Wächterin zwischen den Welten
Frau Perchta ist mehr als nur eine Gestalt aus alten Legenden. Sie ist Symbolfigur, Spiegelbild unserer inneren Gegensätze – und heute aktueller denn je.

Zwischen Licht und Schatten, Leben und Tod, Hoffnung und Furcht wandelt sie – geheimnisvoll, mächtig, jenseits von Zeit. In ihren zwei Gesichtern trägt sie alles, was den Menschen ausmacht: das Schöne und das Schreckliche, das Sanfte und das Wilde, das Licht der Sonne – und das Feuer der Hölle.

Zwei Gesichter – eine Wahrheit
Ihre Maske ist legendär: eine Seite strahlend schön, die andere düster und furchteinflößend. Von Sonnenstrahlen und Flammen eingerahmt, zeigt sie uns, dass beides in uns lebt – und dass wir beides annehmen müssen, um ganz zu sein.

Mythos mit Botschaft
Bereits die alten Germanen kannten Frau Perchta. Für die Menschen im Alpenraum war sie nie einfach nur „gut“ oder „böse“. Sie war gerecht. Sie belohnte das Aufrichtige – und strafte das Falsche. Ihr Erscheinen markierte den Wendepunkt des Jahres: den Übergang vom Dunkel zum Licht, vom Alten ins Neue.

Frau Perchta heute
In einer Welt, die oft nach außen glänzt, aber innerlich aus dem Gleichgewicht geraten ist, erinnert uns Frau Perchta an etwas Tiefes:
Wir können Licht nur erkennen, wenn wir auch die Dunkelheit kennen.
Wandel ist kein Bruch – sondern ein Weg.
Und wahre Stärke liegt im Mut, beides zuzulassen.

Die Penzberger Perchta ist nicht nur das Herzstück unseres Vereins – sie ist eine Botschafterin aus einer anderen Zeit, die heute vielleicht wichtiger ist denn je.