
Die Penzberger Beaschd’n e.V. – gelebtes Brauchtum seit 1984
Gegründet: 1984
Gründer: Max J. Gruber
Heimat: D-82377 Penzberg
Im Jahr 1984 hauchte der gebürtige Penzberger Max J. Gruber einer alten Tradition neues Leben ein – und gründete die Penzberger Beaschd’n e.V.. Der in Vergessenheit geratene, uralte Brauch des Oklopf’n – in Penzberger Mundart liebevoll „Beaschdl’n“ genannt – feierte dank ihm ein fulminantes Comeback.
Gruber ließ sich dabei von alten Penzberger Geschichten und den mündlich überlieferten Erzählungen der früheren Bergleute inspirieren, die aus verschiedenen Regionen nach Penzberg kamen. Ihre Sagen und Mythen formte er mit Leidenschaft zu eindrucksvollen Holzmasken – sogenannte Larven –, liebevoll geschnitzt aus Linden- und Pappelholz. Insgesamt schuf er zu Lebzeiten rund 289 dieser einzigartigen Masken – jede ein Kunstwerk, jede mit einer Geschichte.
Geister, Mythen & Magie aus der Tiefe
Was die Penzberger Beaschd’n e.V. so besonders macht, sind ihre vielfältigen Figuren:
Neben den klassischen Teufeln, Hexen, Schiachen und Schönen prägen vor allem zwei außergewöhnliche Gruppen das Bild:
Bergmandl – Schutzgeister der Penzberger Bergwerke
Mooskoppen – geheimnisvolle Wesen aus den umliegenden Mooren
Im Zentrum des Perchtenbrauchtums steht die geheimnisvolle Figur der Frau Perchta – eine mystische Gestalt mit zwei Gesichtern, zwischen Licht und Dunkel, zwischen Segen und Strafe.
Wenn Masken lebendig werden
Meist sind es junge Menschen, die sich während der Adventszeit die hölzernen Masken aufsetzen und in die Rollen der Perchten schlüpfen. Mit rhythmischem Stampfen, Glockengeläut und furchteinflößenden Gestalten vertreiben sie in den Rauhnächten die bösen Geister – und bringen Glück, Schutz und Segen für Haus, Hof und Familie.
Ob Schöne, Schiache, Stoamandl, Bergmandl, Mooskoppen oder Einzelfiguren wie der geheimnisvolle Kraxenträger, der die Gaben bewacht – jede Maske, jede Rolle ist Teil einer uralten Geschichte, die bis heute weiterlebt.